Am vergangenen Samstag fand die alljährliche Hauptübung der Feuerwehr Beinwil statt. Anlässlich der Übung wurde der abtretende Feuerwehrkommandant Reto Küng verabschiedet.

LARISSA RÜEGG

Dieses Jahr fand die Übung in der Schule in Beinwil statt. Dabei gab es diverse Szenarien, welche die Feuerwehrfrauen und -männer zu bewältigen hatten. Bei der Simulation wird der Ernstfall geübt. Anders als die Unterjährigen, ist die Hauptübung für die Öffentlichkeit zugängig. Ein nicht alltägliches Spektakel, dass viele interessierte Beinwilerinnen und Beinwiler angelockt hatte. Speziell – Kommandant Reto Küng ist als Einsatzleiter in einer Hauptübung zum letzten Mal dabei. Vizekommandant Patrick Betschart fungierte als Moderator und erklärte den Zuschauenden nicht nur was in den einzelnen Momenten passierte, sondern auch warum und wie.

Rettungsaktion aller Art
Pünktlich um 10 Uhr erklangen die Sirenen in den Strassen. Das Löschfahrzeug bezog Position und die Feuerwehrleute begannen sofort mit dem Ausrollen der Schläuche und den simulierten Löschvorgängen. Die im Einsatz stehenden Frauen und Männer werden gleich mit mehreren Gefahrensituationen auf die Probe gestellt. Einerseits musste der Atemschutz Szenarien mit Rauchentwicklung im Treppenhaus und im zweiten Stock bewältigen, andererseits galt es diverse Personen aus der Schule zu retten. Im ersten Stock war eine Schulklasse samt Schülerinnen und Schüler und deren Lehrperson gefangen. Diese konnten die Feuerwehr schnell und erfolgreich aus der Situation befreien. Kniffliger war dabei die Rettung der Personen aus dem Dachgeschoss. Diese Aufgabe konnte mit Hilfe der sogenannten ADL, der Autodrehleiter des Stützpunkts Muri, gelöst werden. Da die Feuerwehr Beinwil diesem Stützpunkt angesiedelt ist, kann unter anderem in solchen Situationen die Murianer Feuerwehr aufgeboten werden. Ebenso würde bei einem Brand die Feuerwehr aus Auw hinzugezogen. Nicht weniger interessant waren die Geschehnisse, die jenseits der schwindelerregenden Höhen stattfanden. Die Sanität betreute die geretteten Kinder und Lehrpersonen und der Verkehrsdienst sorgte für einen reibungslosen Ablauf auf den Strassen. Die Übung dauerte rund eine Stunde. Um 11 Uhr beendete der Einsatzleiter diese. Sie wurde erfolgreich absolviert. Im Anschluss versammelten sich die Feuerwehrleute nicht nur um den Einsatz zu besprechen, sondern auch um Beförderungen zu feiern und Verabschiedungen vorzunehmen.

Abschied nach neun Jahren
Die diesjährige Hauptübung war zugleich die letzte des Feuerwehrkommandanten Reto Küng. Per 31. Dezember 2023 tritt er von seinem Posten zurück und übergibt die Leitung seinem Nachfolger. Grund genug um auf die Feuerwehrkarriere von Küng zurückzublicken. Am 1. Januar 2002 ist er in die Feuerwehr in Beinwil eingetreten. Nach der Grundausbildung war er im Atemschutz tätig. Es folgte die Beförderung als Gruppenführer bis zur Ernennung zum Kommandanten am 1. Januar 2015. Dabei durchlief er diverse Kurse, Fort- und Ausbildungen. Eindrücklich sind dabei die Zahlen: 22 Dienstjahre, 47 absolvierte Kurse, ungefähr 88 Einsätze und zirka 391 Übungen um nur einige zu nennen. Nach all diesen Jahren ist Schluss mit Feuerwehr. «Die Dienstpflicht endet in Beinwil mit 42 Jahren.», so Küng. Ein neuer Kommandant steht jedoch bereits in den Startlöchern. Patrick Betschart übernimmt diese Position. Bisher war er als Vize-Kommandant tätig. Sein Interesse an der Feuerwehr entwickelte sich bereits früh. Ihn motiviert, dass er einen Dienst für die Dorfbevölkerung leisten und so aktiv mithelfen kann. Ebenso begeistert ihn die Geselligkeit. «Die Kameradschaft wird grossgeschrieben», so Betschart. Er wird ab 1. Januar 2024 als Kommandant übernehmen, mit dem Ziel, alles wie bisher weiterzuführen.

Feuerwehrkommandant Reto Küng verabschiedet

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